Mittwoch, 5. Dezember 2012
Sieben Leben sind zum leben da...
...bereits 350 x gelesen
ich wüsste gerne wie viele du jetzt noch vor dir hast...
Sonntag hast du den letzten vollständigen Tag unter uns geweilt. Irgendwann hast du dich dann in die mit Bettlaken ausgelegte Kiste auf der Terrasse unter dem Terrassen tisch gelegt und bist dann im laufe des Tages eingeschlafen. Ich hoffe das es für dich nicht schmerzhaft und ganz friedlich war... Den letzten Monat über wurdest du immer mitleiderregender; du bist immer mehr abgemagert, dein schwarz-weißes Fell war irgendwann von dem bisschen Futter, was du noch gefressen hast, total verklebt und geputzt hast du dich auch lange nicht mehr. Es sah schlimm aus, wie du immer durch die Gegend geschwankt bist, das eine Auge mehr als halb zugekniffen, und aus dem Mund und von deinen Schnurrhaaren hingen in der letzten Zeit Fäden, die zur Hälfte aus Milch und zur anderen Hälfte aus Schnodder bestanden zu haben scheinen.
Du hast eine große Lücke bei uns hinterlassen und wir weinen dir viel hinterher, grade heute...
Ich erinnere mich noch, wie du eine Woche lang nicht nach Hause gekommen bist und dann irgendwann in einem ziemlich elendigem Zustand wieder aufgetaucht bist, vollkommen verstaubt und mit einem Bein, das offenbar angebrochen war und dann mit der Zeit ein bisschen schief zusammengewachsen ist. Deswegen musstest du dein hinteres rechtes Bein immer so zur Seite abspreizen wenn du dich hingesetzt hast.
Ich erinnere mich auch noch dadran, wie du dich an jedem Tag im Sommer, wenn die Sonne geschienen hat, dich in meine Fensterbank direkt in die Sonne gelegt hast und dir da die Sonne auf den Pelz hast scheinen lassen und wie du immer, wenn wir uns Abends aufs Sofa gesetzt haben, du dich sofort dazugesellt hast und dich hast kraulen lassen. Wie du nachts um 4 uns sehr oft aus dem Schlaf gemaunzt hast, weil du rausgelassen werden wolltest. Dieser anschuldigende Blick, mit dem du mich immer angeguckt hast, wenn ich mich am Wochenende als letzter an den Frühstückstisch gesetzt habe und du von noch keinem der anderen dreien Futter gekriegt hast und wie du dich dann unter den Esstisch mit deinem Bruder zu den 8 Menschenfüßen gelegt hast. Das hast du auch im Sommer immer gemacht, wenn wir draußen gegessen haben, an dem Tisch unter dem du jetzt liegst. Wie du als kleiner Kater chancenlos hinter den Vögeln in unserem Garten hinterher gejagt bist und wie du irgendwann, trotz deines beeinträchtigten Beins irgendwann mal wieder ganz stolz eine gefangene Maus vorzeigen konntest...
Woran ich mich auch noch gut erinnere ist die nacht, in der ich meine Zimmertür offen stehen gelassen habe und ich mitten in der Nacht aufgewacht bin und du plötzlich neben mir auf meinem Hochbett lagst...
Du bist wirklich ein fester Teil unserer Familie geworden und jetzt hinterlässt du hier eine große Lücke...
Ich werde dir Freitag einen Sarg bauen, in dem wir dich begraben können, Mama wollte dich in einem Karton begraben, aber ich meinte das ich dir gerne noch etwas selber bauen will, als letzten Abschied. Ich denke ich werde dir meine Ying-Kette mit dazu legen, die die mir soviel bedeutet, als Begleiter wo auch immer du jetzt schon bist. Ich hoffe es geht dir da gut wo du jetzt bist und ich hoffe, das du hier bei uns ein erfülltes, faules Katzenleben haben konntest...
Wir vermissen dich,
deine vier Menschen

Death is not the end of life, but its part of it


... link (3 Kommentare)   ... comment